Modulares Bauen

Aída Santana Sosa

Modulares Bauen ist ein Konzept im Bauwesen, das in den letzten Jahrzehnten zunehmend an Bedeutung gewonnen hat. Es basiert auf der Verwendung von in Serie gefertigten Komponenten (Kleinserien) und zielt darauf ab, den Wiederholungsfaktor zu erhöhen sowie die Komplexität und Kosten zu senken. Dabei ist der Vorfertigungsgrad der Komponenten variabel und wird je nach Bedarf angepasst.

 

Modul
Das Herzstück des modularen Bauens ist das Modul selbst. Der Begriff „Modulus“ (lat.: das Maß) steht für standardisierte Maße, die als Grundlage für die Modulgestaltung dienen. Ein bekanntes Beispiel für solch eine Standardisierung ist die japanische Tatami-Matte oder der Modulor von Le Corbusier. Diese standardisierten Einzelbauteile sind wesentliche Bestandteile eines Gesamtsystems und bilden geschlossene Funktionseinheiten. Die Einzelbauteile werden wiederum aus einzelnen Elementen erstellt, die durch ihre Einheitlichkeit und Wiederholbarkeit zur Effizienz und Flexibilität des Bauprozesses beitragen.

Container
Großraumbehälter zur Lagerung und zum Transport von Gütern sind in der Regel genormt und standardisiert. Der bekannteste Containertyp nach ISO 668, der überwiegend im Transportbereich eingesetzt wird, misst 12,192 × 2,438 × 2,591 Meter und hat sich mit etwa 15 Millionen Einheiten weltweit etabliert. In einem anderen Kontext werden ähnliche Großraumbehälter als Raumsysteme temporär eingesetzt, insbesondere auf Baustellen. Diese Behälter verfügen zwar über die gleichen Abmessungen wie Transportcontainer, unterscheiden sich jedoch im Aufbau, Nutzen und Aussehen. Die Innenausstattung und Konfiguration solcher Raumsysteme werden durch die Anforderungen des Nutzers bestimmt und können für verschiedene Zwecke genutzt werden, beispielsweise als Bürogebäude, Schule oder Wohnung. Für vorgefertigte Raumeinheiten gibt es keine einheitliche Bezeichnung. Die Begriffe „Container“, „Modul“, „Cube“, „Raumzelle“ oder „Raumeinheit“ werden verwendet, um unterschiedliche Arten von vorgefertigten Einheiten zu beschreiben.

Industrielles Bauen
Industrielles Bauen bezieht sich auf die Anwendung industrieller Verfahren im Bauwesen, um Bauprozesse effizienter zu gestalten. Dabei werden verfahrenstechnische und strategische Maßnahmen kombiniert, um den Bauprozess auf verschiedenen Ebenen zu optimieren. Ein zentraler Aspekt ist die Vorfertigung von Bauteilen im Werk, die anschließend auf der Baustelle montiert werden. Diese Methode verbessert die Qualitätskontrolle und reduziert witterungsbedingte Verzögerungen, da ein Großteil der Arbeiten in einer kontrollierten Umgebung stattfindet. Durch die Standardisierung von Bauteilen können diese in großer Stückzahl produziert werden, während eine gewisse Flexibilität in der Gestaltung erhalten bleibt. Die Standardisierung von Detailanschlüssen und Bauverfahren rationalisiert die Arbeitsprozesse, was zu Kosteneffizienz, höherer Produktivität und verbesserter Qualität führt. Ein weiterer Erfolgsfaktor ist die Integration strategischer Maßnahmen aus der Industrie, insbesondere die enge Zusammenarbeit zwischen Planung, Konstruktion und Produktion. Die Optimierung der Planungs- und Produktionsprozesse, insbesondere durch Automatisierung und Mechanisierung, wird durch interdisziplinäre Teams gefördert, die über traditionelle Fachgrenzen hinaus kooperieren. Dies reduziert lohnintensive Tätigkeiten auf der Baustelle, da durch prozessorientierte Organisationen und maschinelle Automatisierung viele Vorarbeiten bereits im Werk durchgeführt werden. Ein wichtiger Aspekt des industriellen Bauens ist, dass Bauteile nicht zwangsläufig in großer Stückzahl produziert werden müssen, um die Vorteile dieser Bauweise zu nutzen. Auch Einzelstücke können unter Anwendung industrieller Prinzipien gefertigt werden. Dies ermöglicht es, individuelle Anforderungen und Designvorstellungen zu erfüllen, ohne die Effizienz und Qualität des Bauprozesses zu beeinträchtigen.

Vorfertigung
Die Vorfertigung, auch Offsite-Bauweise genannt, revolutioniert das Bauen, indem Bauelemente oder ganze Module in einer Fabrik gefertigt und anschließend zur Baustelle transportiert werden. Im Gegensatz zur traditionellen Bauweise, bei der alles vor Ort geschieht, bietet die Vorfertigung zahlreiche Vorteile:

1. Höhere Präzision: Bauelemente werden in einer kontrollierten Umgebung gefertigt, was eine höhere Genauigkeit ermöglicht und die Qualität verbessert.
2. Reduzierte Bauzeiten: Parallele Prozesse wie Fundamentarbeiten und Modulfertigung verkürzen die Gesamtbauzeit erheblich.
3. Verbesserte Bauqualität: Durch standardisierte Fertigung in einer überwachten Umgebung werden Fehler minimiert.

Im modularen Bauwesen ist die Vorfertigung zentral. Sie basiert auf maßlichen Rastern und technischen Standards, die eine effiziente Produktion und Montage gewährleisten. Wesentliche Konzepte wie Just-in-Time und Just-in-Sequence optimieren den Liefer- und Montageprozess, während die Serienfertigung Skaleneffekte nutzt und Kosten senkt. Lean Construction minimiert zudem Verschwendung im Bauprozess, wodurch der Gesamtprozess effizienter wird.

Serielles Bauen
Bei seriellen Bauten ist der Entwurf darauf ausgelegt, dass derselbe Gebäudeplan mehrfach umgesetzt wird. Serielles Bauen kann sowohl konventionell als auch modular mit vorgefertigten Elementen erfolgen. Solange die Planung bei den Wiederholungen nicht verändert wird und das Projekt identisch errichtet werden kann, bietet serielles Bauen den zeitlichen Vorteil, dass die Planungszeit eingespart wird. Allerdings leistet serielles Bauen nur einen geringen Beitrag zur Baukultur, was im Gegensatz zum individualisierten Bauen steht.

Standardisiertes Bauen
Beim standardisierten Bauen werden Qualitätskriterien und Maße bereits in der Planungsphase festgelegt. Dabei bedeutet Standardisierung nicht automatisch, dass ein Gebäude seriell oder industriell vorgefertigt sein muss. Ein Standard ist flexibel und unabhängig von der Bauweise oder Herstellungsmethode eines Gebäudes. Er kann sowohl für den Bau einer luxuriösen Villa als auch für eine einfache Gartenlaube die relevanten Kriterien definieren.

Montagebau
Montagebau ist ein Begriff, der häufig im Zusammenhang mit dem modularen Bauen verwendet wird. Er beschreibt den Prozess, bei dem vorgefertigte Module oder Bauteile auf der Baustelle montiert werden. Der Montagebau ermöglicht eine schnellere Bauweise, da die vorgefertigten Komponenten nur noch zusammengefügt werden müssen, anstatt sie vollständig vor Ort zu errichten.

Rastersysteme
Ein Rastersystem ist ein planmäßiges Netz von Linien, das als Basis für die Gestaltung und Anordnung von Modulen dient. Es hilft, die Module in einem geordneten und vorhersehbaren Muster zu platzieren, was die Planung und Konstruktion erleichtert. Ein Rastersystem kann auf verschiedene Dimensionen wie Länge, Breite und Höhe angewendet werden, um eine kohärente und logische Struktur im modularen Bau zu gewährleisten.

Baukastenprinzip
Das Baukastenprinzip im modularen Bau beschreibt die Möglichkeit, verschiedene standardisierte Module zu kombinieren, um vielfältige Gebäudeformen und -typen zu schaffen. Dieses Prinzip ermöglicht eine hohe Flexibilität im Design, da die Module je nach Bedarf hinzugefügt, entfernt oder umgeordnet werden können. Es ist ein wichtiger Aspekt der Modularität, da es die Anpassungsfähigkeit und Skalierbarkeit von Bauprojekten erhöht.

Modularer Standard
Ein modularer Standard legt die Maße, Verbindungen und Anforderungen für Module fest, sodass sie unabhängig von ihrem Hersteller oder Verwendungszweck kompatibel sind. Die Einhaltung dieser Standards ermöglicht eine nahtlose Integration verschiedener Module und Systeme, was die Flexibilität und Austauschbarkeit der Bauteile erhöht. In der Regel basieren modulare Standards auf internationalen Normen und Richtlinien, die die Qualität und Sicherheit der Bauprodukte gewährleisten.

Plug-and-Play-Prinzip
Das Plug-and-Play-Prinzip beschreibt die Fähigkeit modularer Komponenten, ohne komplexe Anpassungen oder Installationsprozesse in ein System integriert zu werden. In der Praxis bedeutet dies, dass vorgefertigte Module sofort einsatzbereit sind, sobald sie auf der Baustelle installiert wurden. Dies beschleunigt den Bauprozess erheblich und minimiert potenzielle Fehlerquellen.

Das modulare Bauen, wie wir es heute kennen, hat sich über Jahrhunderte hinweg entwickelt und ist das Ergebnis zahlreicher technologischer, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Veränderungen. Von den ersten Ansätzen in der vorindustriellen Zeit bis hin zu den hochmodernen, vorgefertigten Gebäuden der Gegenwart zeigt die Geschichte des modularen Bauens eine faszinierende Evolution. 

Frühe Anfänge des Modularen Bauens
Die Idee, Bauwerke aus standardisierten Elementen zusammenzusetzen, ist keineswegs eine moderne Erfindung. Bereits in der Antike und im Mittelalter wurden modulare Bauelemente verwendet, insbesondere im militärischen Kontext. Ein frühes Beispiel hierfür sind die römischen Militärlager, die mit standardisierten, tragbaren Komponenten errichtet wurden, um sie schnell auf- und abbauen zu können.

Im 17. Jahrhundert erlebte das modulare Bauen einen ersten Höhepunkt mit der Einführung vorgefertigter Holzrahmenhäuser in den britischen Kolonien Nordamerikas. Diese Gebäude, oft als „Kit Homes“ bezeichnet, wurden in Großbritannien vorgefertigt und in Einzelteilen in die Kolonien verschifft, wo sie dann zusammengebaut wurden. Dies ermöglichte es den Siedlern, schnell und effizient Wohnraum zu schaffen, was besonders in den abgelegenen und schwer zugänglichen Regionen von großem Vorteil war.

Die industrielle Revolution und ihre Auswirkungen
Mit der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert begann eine neue Ära des Bauens. Die Einführung neuer Baumaterialien wie Stahl und Beton sowie die Entwicklung von Massenproduktionsmethoden veränderten das Bauwesen grundlegend. Diese Veränderungen legten den Grundstein für das moderne modulare Bauen.

Ein herausragendes Beispiel dieser Zeit ist der „Crystal Palace“ in London, der 1851 für die erste Weltausstellung errichtet wurde. Dieses beeindruckende Bauwerk bestand aus vorgefertigten Eisenteilen und Glasplatten, die in einem modulares Raster zusammengefügt wurden. Der Crystal Palace gilt als eines der ersten großen Beispiele für das, was wir heute als modulares Bauen bezeichnen würden, und demonstrierte die Möglichkeiten der Vorfertigung und schnellen Montage auf beeindruckende Weise.

Das 20. Jahrhundert: Die Ära der Vorfertigung
Das 20. Jahrhundert war eine Zeit intensiver Experimente und Innovationen im Bauwesen. Der Bedarf an schnellem Wohnungsbau nach dem Zweiten Weltkrieg führte zu einem verstärkten Einsatz vorgefertigter Bauteile. In Europa wurden zahlreiche Großprojekte realisiert, bei denen modulare Bautechniken zum Einsatz kamen, um den dringenden Bedarf an Wohnraum zu decken.

Ein bekanntes Beispiel ist die „Plat­ten­bauweise“ in der DDR und anderen osteuropäischen Ländern. Hierbei wurden standardisierte Betonelemente in großen Fabriken vorgefertigt und dann vor Ort zu ganzen Wohnblocks zusammengesetzt. Diese Methode ermöglichte den Bau von Tausenden von Wohnungen in kurzer Zeit und prägte das Stadtbild vieler Städte in Osteuropa.

Parallel dazu experimentierten Architekten in den 1960er und 1970er Jahren mit radikal neuen modularen Konzepten. Der japanische Architekt Kisho Kurokawa entwarf beispielsweise den „Nakagin Capsule Tower“ in Tokio, ein Gebäude, das aus vorgefertigten Kapseln bestand, die an einer zentralen Tragstruktur befestigt wurden. Diese Kapseln konnten theoretisch ausgetauscht oder erneuert werden, was das Gebäude extrem flexibel machte. Obwohl dieses Konzept nicht weit verbreitet wurde, inspirierte es viele spätere Entwicklungen im modularen Bauen.

Die Digitalisierung und das 21. Jahrhundert
Mit dem Aufkommen der digitalen Technologie und der fortschreitenden Globalisierung erlebte das modulare Bauen zu Beginn des 21. Jahrhunderts einen weiteren Aufschwung. Neue Software-Tools wie Building Information Modeling (BIM) und fortschrittliche Fertigungstechniken wie der 3D-Druck ermöglichten es, komplexe modulare Strukturen mit hoher Präzision zu planen und zu bauen.

Ein wichtiger Trend in der heutigen Zeit ist die zunehmende Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in das modulare Bauen. Moderne modulare Gebäude werden häufig mit umweltfreundlichen Materialien gebaut und sind so konzipiert, dass sie energieeffizient und ressourcenschonend sind. Die Flexibilität des modularen Bauens ermöglicht es zudem, Gebäude schnell an veränderte Anforderungen anzupassen oder zu erweitern, was die Lebensdauer der Strukturen verlängert und deren ökologische Auswirkungen minimiert.

Ein aktuelles Beispiel für die Anwendung modularer Bautechniken im großen Maßstab ist das „B2-Modul“ in New York, das als das höchste modulare Hochhaus der Welt gilt. Es besteht aus 930 vorgefertigten Modulen, die in einer Fabrik in Brooklyn hergestellt und dann vor Ort montiert wurden. Dieses Projekt demonstriert die Möglichkeiten des modularen Bauens, komplexe Bauprojekte effizient und kostengünstig zu realisieren.

Ausblick: Die Zukunft des Modularen Bauens
Die historische Entwicklung des modularen Bauens zeigt, wie sich diese Bauweise über die Jahrhunderte hinweg ständig weiterentwickelt hat. Heute stehen wir an der Schwelle zu einer neuen Ära, in der digitale Technologien und nachhaltige Materialien das modulare Bauen noch weiter verbessern könnten. Der Trend geht in Richtung einer noch stärkeren Individualisierung und Flexibilisierung der Gebäude, während gleichzeitig der ökologische Fußabdruck minimiert wird.

Zukünftige Entwicklungen könnten durch den verstärkten Einsatz von Robotik, Automatisierung und künstlicher Intelligenz geprägt sein, die es ermöglichen, modulare Gebäude noch schneller, präziser und kostengünstiger zu erstellen. Auch die zunehmende Verknappung von Ressourcen und der Druck, umweltfreundlichere Lösungen zu finden, werden das modulare Bauen weiter vorantreiben.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das modulare Bauen eine Bauweise mit einer reichen Geschichte ist, die durch kontinuierliche Innovation und Anpassung an die Bedürfnisse der Zeit geprägt wurde. Angesichts der aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen im Bauwesen wird es wahrscheinlich eine Schlüsselrolle in der Gestaltung unserer gebauten Umwelt in den kommenden Jahrzehnten spielen.

Nachhaltigkeit spielt im modularen Bauen eine zentrale Rolle und bietet verschiedene Vorteile, die zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks beitragen. Diese Bauweise optimiert nicht nur den Ressourcenverbrauch, sondern reduziert auch Abfall und Energieverbrauch durch eine effiziente Planung und Fertigung.

Materialeffizienz: Einer der größten Vorteile des modularen Bauens ist die Materialeffizienz. Die Module werden in einer kontrollierten Fabrikumgebung hergestellt, wodurch der Materialverbrauch präzise kalkuliert und optimiert werden kann. Dies führt zu einer signifikanten Reduzierung von Bauabfällen im Vergleich zu traditionellen Bauweisen, bei denen oft große Mengen an Abfall durch unsachgemäße Planung und ungenaue Schnitte entstehen. Darüber hinaus ermöglicht die modulare Bauweise die Wiederverwendung und das Recycling von Materialien, was den Bedarf an neuen Rohstoffen verringert und natürliche Ressourcen schont. Viele der in modularen Bauprojekten verwendeten Materialien sind recycelbar oder können in anderen Projekten wiederverwendet werden, was zusätzlich zur Nachhaltigkeit beiträgt.

Energieeffizienz: Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Energieeffizienz. Die Herstellung von Bauteilen in einer kontrollierten Fabrikumgebung erlaubt den Einsatz von energieeffizienten Maschinen und Produktionsverfahren, was den Energieverbrauch während der Bauphase reduziert. Darüber hinaus können modular gebaute Gebäude so konzipiert werden, dass sie im Betrieb einen minimalen Energieverbrauch haben. Dies wird durch moderne Dämmstoffe, energieeffiziente Fenster und Türen sowie durch die Integration erneuerbarer Energien wie Solarpaneele erreicht. Der reduzierte Energieverbrauch im Betrieb trägt erheblich zur Senkung der Betriebskosten und des CO2-Ausstoßes bei.

Lebenszyklusansatz: Beim modularen Bauen wird häufig ein Lebenszyklusansatz verfolgt, der alle Phasen des Gebäudes berücksichtigt – von der Planung über den Betrieb bis hin zur späteren Entsorgung. Diese ganzheitliche Betrachtung ermöglicht es, die Umweltbelastungen in jeder Phase zu minimieren. Modular gebaute Gebäude sind oft leichter zu erweitern oder umzubauen, was die Notwendigkeit umfangreicher Abrissarbeiten reduziert. Diese Flexibilität verlängert die Lebensdauer des Gebäudes und trägt zur Ressourcenschonung bei.

Insgesamt fördert die modulare Bauweise durch ihre Effizienz in der Produktion, ihrer Materialoptimierung und durch nachhaltige Planungskonzepte eine umweltfreundliche und ressourcenschonende Baupraxis. Dies macht sie zu einer attraktiven Option für umweltbewusste Bauprojekte und trägt zur Erreichung globaler Nachhaltigkeitsziele bei.

Wirtschaftliche Aspekte sind entscheidend für die Umsetzung von Bauvorhaben und gliedern sich in zwei Hauptbereiche: harte und weiche Baukosten.

Harte Baukosten umfassen die direkten Kosten für die Bauarbeiten und sind nach DIN 276-1 in die Kostengruppen 300 und 400 unterteilt. Die Kostengruppe 300, „Bauwerk – Baukonstruktionen“, umfasst beispielsweise Ausgaben für die Baugrube, die Gründung, den Rohbau und die Dächer. Die Kostengruppe 400, „Bauwerk – technische Anlagen“, beinhaltet Aufwendungen für die Installation von Abwasser-, Wasser- und Gasanlagen, Wärmeversorgungs- und lufttechnischen Anlagen, sowie Starkstrom- und Kommunikationssysteme. Diese Kosten sind relativ stabil, unabhängig davon, ob das Bauvorhaben konventionell oder modular durchgeführt wird.

Weiche Baukosten, die ebenfalls in DIN 276-1, Kostengruppe 700, und der WertV geregelt sind, umfassen alle Nebenkosten des Bauprojekts. Dazu gehören Bauherrenaufgaben, Vorbereitung der Objektplanung, Architekten- und Ingenieurleistungen, Gutachten, Finanzierungskosten sowie allgemeine Baunebenkosten. Diese Kosten sind oft weniger transparent und können einen erheblichen Anteil der Gesamtkosten ausmachen.

Modulares Bauen bietet signifikante Kostenvorteile im Vergleich zur konventionellen Bauweise. Während die harten Baukosten (Kostengruppen 300 und 400) in beiden Bauweisen ähnlich sein können, fallen die weichen Baukosten (Kostengruppe 700) in der Modulbauweise deutlich niedriger aus. Dies ist auf die um bis zu 70% verkürzte Bauzeit zurückzuführen, was zu geringeren Vorfinanzierungskosten und einem schnelleren Kapitalrückfluss führt. Die Einsparungen bei den weichen Baukosten können bis zu 15 % der gesamten Baukosten ausmachen.

Lean Construction ist eine Methode, die zur Effizienzsteigerung und Reduzierung von Verschwendung beiträgt und bei der industriellen Vorfertigung von Modulen eine zentrale Rolle spielt. Die Prinzipien der Lean Construction beinhalten transparente und kooperative Projektkultur, effizienzsteigernde Methoden und kontinuierliche Verbesserungen der Produktionsprozesse. Diese Methoden optimieren die Materialnutzung und verbessern die Prozesse, was wiederum zu Kosteneinsparungen und einer besseren Ressourcennutzung führt.