nach.plan.bauen

Nachhaltigkeit wird als Handlungsprinzip zur Ressourcen-Nutzung verstanden, deren Ziel ist es den nächsten Generationen eine gleiche oder höhere Lebensqualität als die derzeitige Situation anzubieten. Dies wird in dem Drei-Säulen-Modell der nachhaltigen Entwicklung dargestellt. Die ökonomischen, die ökologischen und die soziokulturellen Dimensionen müssen gleichzeitig und gleichberechtig behandelt werden, um eine erfolgreiche Umsetzung von wirtschaftlichen, umweltbezogenen, und sozialen Zielen zu erreichen. Des Weiteren wird im Bauwesen die technische Qualität, die Prozessqualität und die Standortqualität sichergestellt.

Gerade im Bausektor gibt es innerhalb dieser Bereiche eine Vielfalt an Herangehensweisen die Ziele der nachhaltigen Entwicklung zu erreichen wie die Energieeffizienz durch hocheffiziente Haustechnik und High-Tech Komponenten, Low-Tech Ansätze durch Entwurfsstrategien ohne hohen technologischen Aufwand, der Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen wie Lehm, Stroh oder Holz, Gebäudezertifizierungsprogramme für die Evaluierung bereits geplanter Objekte und vieles mehr.

Ziel der Wissensdrehscheibe Nach.Plan.Bauen ist es nicht sich auf eines dieser speziellen Themen zu fokussieren, sondern alle Teilbereiche maßgeschneidert und objektiv zu betrachten und ein Spielfeld für Diskussionen und Innovationen für alle Interessierende zu ermöglichen.

Die erste Phase des Projektes beschäftigt sich mit der empirischen Analyse der Bestandssituation der Nachhaltigkeit im Bausektor durch die folgenden Fragen:

  • Was versteht man unter „NACHHALTIGKEIT“ im Bausektor?
  • Wie können nachhaltige Aspekte umgesetzt werden?
  • Welche Hindernisse treten oft auf?
  • Welche Beteiligten aus dem Bausektor sind am meisten an einer nachhaltigen Entwicklung interessiert?
  • Wo sind die Quellen zu finden?

Mithilfe von Recherchen, Best-Practices-Beispielen, Brainstorming, Diskussionen, Expert*innen Workshops und einer Online Umfrage wurden Begriffe, Aspekten und Ebenen der Nachhaltigkeit betrachtet, Informationsquellen, -formate und -bedarfe erhoben und die Zielgruppe ermittelt. Anhand dieser Daten werden die Workshop-Offensive und die öffentlichen Vorträge entwickelt, die zielgerecht auf die Bedürfnisse der interessierten Unternehmen angepasst werden. Deren Ergebnisse können dann bei der inhaltlichen Gestaltung und methodischen und didaktischen Aufbereitung des maßgeschneiderten, diversitätsgerechten Curriculums für Unternehmen verwendet werden.

  • Ermittlung der Vielfalt an Interessierten
  • Festlegung des Wissenstands der Planungsbüros über nachhaltiges Bauen aus unterschiedlichen Ebenen und Aspekten
  • Erhebung des Wissensbedarfes von Wiener Unternehmen
  • Aufbau eines Themenportfolios für einen maßgeschneiderten Wissensaustausch
  • Definition der genauen Inhalte der Themen
  • Interne Brainstormings. Offene Diskussionen und regelmäßige interne Treffen (FH Campus Wien, Architektur Green Building)
  • Stand der Technik: Recherche zu Aspekten des nachhaltigen Bauens
  • Ideen und Best-Practice-Beispiele: Externe Treffen für die Verbesserung des Curriculums über nachhaltigen Planungskonzepte und Maßnahme.
  • Online Umfrage für die Erhebung des Wissenstandes und -bedarfs der Unternehmen: Offene Fragen zu den relevanten Themen, bestehenden Problemen und Vorschlägen / Wissenswünschen in Bezug auf nachhaltiges Bauen.
  • Expert*innen Themenabende: Workshops für die Definition der möglichen Themen und Diskussion der Inhalten.
  • Studentischen Abschlussarbeiten: Bachelor- und Masterstudierende der Studiengänge Bauingenierwesen – Bauprojektmanagement & Architektur – Green Building.
  • Anonyme Online Fragebogen zum Feedback bezüglich des Studiums: Neudenken des Curriculums “Architektur Green Building”.
  • Insgesamt nahmen 121 Teilnehmer an der Befragung teil.
  • Beruflicher Background der Teilnehmer
    • Architekten 43,8%
       Forschende/Dozierende 20,6%
       Berater 19,0%
       Entwickler 16,5%
       Fachhobel 12,4%
      Entscheidungsträger 9,1%
  • Position der Teilnehmer
    • Geschäftsführer 48,6%
       Mitarbeiter 27,9%
      Teamleiter 13,4 %
    • Wer:
      FH Campus Wien
      Architektur Green Building
  • Häufigkeit der Beschäftigung  mit Nachhaltigkeit
    • sehr oft bis oft 40%
      manchmal 40%
      wenig oder sehr wenig 20%
  • Definition von Nachhaltigkeit und die Hindernisse für ihre Umsetzung
    Skala: 1 nicht zutreffend und 6 zutreffend
    • Ganzheitlicher Ansatz 5.38
      Teilnahme am Gestaltungsprozess 4.40
       Bauphysikalische Optimierung 4.91
      Erneuerbare lokale Energie 4.82
       Verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen 5.37
       Renovierung / Restaurierung 5.31
  • Hindernisse bei der Umsetzung
    • Kapazitäten zur Umsetzung von Nachhaltigkeit:
      Überhaupt nichts 1,1%
      fast nichts 19,3%
      wenige 15,9%
      genug 38,6%
      fast alles 20,5%
      alles 4,5%
    • Mangel:
      1. Kenntnis des Auftraggebers 5.18
      2. Bereitschaft Ressourcen zu investieren 4.75
      3. Steuerliche Ansätze und Subventionen 4.72
      4. Öffentliche Informationen 4.51
      5. Know-how bei der Ausführung 4.47
      6. Kostensicherheit 4.25
      7. Expertise der Planer 4.20
      8. Regulatorische  Grundlagen 4.15
      9. Kooperationsbereitschaft 4.10
      10. Spezifische allgemeine und berufliche Bildung 3.87
  • Wissenslücken:
    • Optimierung der Lebenszykluskosten:
      43,0 % beträchtliche Wissenslücke
      38,4 %genügend Wissen
      18,6 %  keine Wissenslücke
    • Expertise in der Konstruktion:
      35,3%  beträchtliche Wissenslücke
      43% genügend Wissen
      24,4% keine Wissenslücke,
    • Ökobilanz:
      59,3% beträchtliche Wissenslücke
      19,8% genügend Wissen
      20,9% keine Wissenslücke
    • Bauphysik:
      24,4% beträchtliche Wissenslücke
      38,4% genügend Wissen
      37,2% keine Wissenslücke
    • Strukturelle Performance:
      16,7% beträchtliche Wissenslücke
       51,2% genügend Wissen
      32,1% keine Wissenslücke
    • Bauleistung:
      27,1%beträchtliche Wissenslücke,
      52,9% genügend Wissen
      20% keine Wissenslücke
    • Tools für die Planung:
      35,3%beträchtliche Wissenslücke
      50,6% genügend Wissen
      14,1% keine Wissenslücke